Die Oktober Brieftaube von LeGallineFelici, den Glücklichen Hühnern

Wie sich unser Preis zusammensetzt | Erhöhungen


 

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Die Brieftaube von LeGallineFelici, 

den glücklichen Hühnern

(tendenziell) monatlicher Newsletter, der sich an unsere KundenFreund:innen richtet

Hinweis für Österreich: 
In der Preisliste der Frischprodukte inklusive Saisonkalender hat siche ein Fehlerteufelchen eingeschlichen, da die Mehrwertsteuer mit dem falschen Prozentwert (7 statt 10%) berechnet worden ist. 
Dies haben wir korrigiert und bitten diejenigen von Euch, die sich das Dokument bereits abgespeichert haben, dies mit dem korrigierten Dokument zu ersetzen.  

Hallo an alle, 


Macht es Euch bequem, bevor Ihr diesen langen und "technischen" Text lest, der aber notwendig ist, um die oft von Euch gestellte Frage zu beantworten, wie sich der Endpreis unserer Produkte zusammensetzt und wie sehr dieser durch den Transport beeinflusst wird. 

In diesem Jahr habe ich entdeckt, was "industrielle Buchführung" ist. 
Es handelt sich um eine Analyse, die es ermöglicht, jedem Produktionsfaktor in einem Betrieb mehr oder weniger genaue Kosten zuzuordnen.
Mit diesem Instrument könnten wir genau nachvollziehen, wie viel uns die Ernte, die Verarbeitung im Lager, die Kosten für Verpackung, Transport, Nebenkosten, Verwaltung usw. gekostet haben. Für jedes einzelne Produkt in unserer Liste, etwa 400. 

Und wenn Ihr Euch fragt, wie wir das bisher gemacht haben, ist die Antwort einfach: wie wir es auf dem Land eben tun, indem wir im Nachhinein berechnen, wie viel wir für jeden einzelnen Posten ausgegeben haben, indem wir die Kosten für die vergangenen Jahre schätzen und den Landwirt:Innen vorsichtshalber weniger für die Produkte zahlen. 

Lasst mich diesen letzten Schritt besser erklären: 
Das Konsortium gehört den Erzeugerinnen und Erzeugern, die Mitglied (also Hühner) sind. Wenn das Budget am Ende des Jahres negativ ist, sind die Landwirt:Innen gezwungen, Geld aus ihren eigenen Taschen zu nehmen, um das Budget auszugleichen. Um diese "Überraschung" zu vermeiden, haben wir gemeinsam beschlossen, uns Erzeuger:Innen einen "vorsorglichen" Preis zu zahlen (der auf jeden Fall höher ist als in fast allen anderen Vertriebssystemen), und zwar in Form eines "Vorschusses". Dies in der Absicht, am Ende des Jahres einen Überschuss zu haben, den wir dann an unsere Mitglieder:Innen umverteilen können. 
Und in den ersten Jahren, mit wenigen Mitglieder:Innen, geringen Gewinnspannen und "guten" Konten, schien es gut zu funktionieren, oder besser gesagt, die Schwächen traten nicht zutage. 

Als wir begannen, unsere Produkte "außerhalb Italiens" zu vertreiben, haben wir ein System von "Transportzuschlag/Mengenrabatt" errechnet, das es uns ermöglichen sollte, die Transportkosten zu decken und den von den Transportunternehmen erhaltenen Rabatt für größere Gruppen wieder „zurückzuführen“. Dies hat uns im Laufe der Jahre ein gewisses Maß an Sicherheit verschafft und Euch die Möglichkeit gegeben, unsere Produkte zu einem fairen und erschwinglichen Preis zu erhalten. 

In der Realität hat sich jedoch im Laufe der Zeit herausgestellt, dass das Volumen der im Ausland (vor allem in Frankreich und Belgien) vertriebenen Produkte weit über unseren Prognosen lag, so dass in der Kasse des Konsortiums eine positive Marge verblieb, die auf zwei Faktoren zurückzuführen ist: Zum einen haben wir bei der Berechnung der Zuschläge die Dezimalwerte auf die nächstgrößere Zahl gerundet: aus +19,4 % wurden so +20 %, aus +14,6 % wurden +15 % usw.
Darüber hinaus hat uns der Anstieg des Volumens etwas höhere als die kalkulierten Preisnachlässe bei den Spediteuren beschert, was bei der großen Anzahl der beförderten Paletten dazu beigetragen hat, dass wir am Ende des Jahres einen "saldo conferimenti", d.h. einen Überschuss des Konsortiums, verzeichnen konnten. 
Dieser wurde bisher für den Kauf von Investitionsgütern (von der Maschine zur Verarbeitung der Orangen bis zum Kühlraum), für die Unterstützung gemeinsamer Projekte (wie die Co-Produktionen oder andere kleine Projekte von sozialem Wert in Sizilien) und für die Umverteilung des verbleibenden Teils unter allen Mitglieder:Innen im Verhältnis zum Umsatz verwendet. So erhielten die Mitglieder:Innen, die z. B. Orangen anbauen, am Ende des Jahres etwa 0,65 € / kg, 10 bis 20 Cent (im besten Jahr) mehr als das, was während der Kampagne als "Vorschuss" an die Erzeuger gezahlt wurde. 

Wir Landwirte & Landwirtinnen haben uns schon immer gefreut, wenn am Ende des Jahres von den Einnahmen für unsere Arbeit etwas übriggeblieben ist. Diejenigen von Euch, die uns seit Jahren begleiten, wissen sehr gut, dass das Leben der landwirtschaftlichen Betriebe hier in Sizilien & Kalabrien, wie auch in den meisten anderen Teilen der Welt, immer prekär ist, da wir unvorhersehbaren Wetterveränderungen, steigenden Produktionskosten und immer mehr fremden Krankheitserregern ausgesetzt sind. Diese zusätzliche finanzielle Unterstützung hat uns in den letzten Jahren zu mehr Selbstvertrauen verholfen.

Wir haben uns immer bemüht, so transparent wie möglich zu sein, "Spekulationen" über die Arbeit anderer zu vermeiden und denjenigen, die den Boden bearbeiten so weit wie möglich eine angemessene Entlohnung anzuerkennen. Heute verdienen viele Landwirt:Innen unter dem Strich weniger als die Arbeiter:Innen, die ihnen auf den Feldern helfen, aber das ist Teil des Spiels, das wissen wir und wir arbeiten daran, die Situation zu verbessern. 

Um den "saldo conferimenti" zu minimieren (wer nicht weiß, was das ist, kann dies in diesem älteren Artikel nachlesen), haben wir in diesem Sommer beschlossen, den „Vorschusspreis“ einiger Produkte zu erhöhen. Also jenen „vorsorglichen Preis“ den unsere Landwirt:Innen zeitnah nach der Lieferung ihrer Produkte erhalten. Dies haben wir bei den Produkten getan, die im Verhältnis zwischen Verkaufspreis und Vorschusspreis benachteiligt wurden, um die Einnahmen gerechter zu verteilen, ohne den Verkaufspreis erhöhen zu müssen.
Unser Ziel war es also, den "Überschuss", den das Konsortium in diesem Jahr hätte erwirtschaften können, bereits Lieferung für Lieferung so gerecht wie möglich auf die Erzeuger:Innen direkt zum Zeitpunkt der Lieferung zu verteilen. 


Leider hat die internationale Lage in den letzten Monaten zu einem unvorstellbaren Anstieg der Produktionskosten geführt: einige Waren und Dienstleistungen sind sogar um mehr als 200% gestiegen!!! Und alle unsere guten Absichten scheinen unter den Bedingungen, die seit einigen Monaten herrschten, unerreichbar zu sein.

Heute befinden wir uns in der Situation, dass wir zwar den Verkaufspreis gegenüber dem letzten Jahr beibehalten wollen, aber befürchten, dass wir dadurch gezwungen sind, mit Verlust zu arbeiten, was wir uns absolut nicht leisten können. 

Aufgrund der starken Erhöhungen sehen wir uns daher leider gezwungen die Transportkostenpauschale für Italien, Frankreich, Belgien und Österreich um 3 Prozentpunkte anzuheben, um zumindest den Anstieg der Transportkosten teilweise zu kompensieren. Was den Anstieg der Kosten für Verpackung, Paletten, Strom usw. betrifft, so haben wir beschlossen, diese als Konsortium zu tragen.

Dies haben wir über unsere Website kommuniziert, weitere Infos gibt es hier.  
Deutschland ist nach Prüfung der Zahlen von dieser Erhöhung nicht betroffen

Was bedeutet diese Erhöhung?

Für einige von Euch bedeutet dies eine bescheidene Erhöhung des Endpreises. Bei den Orangen sprechen wir zum Beispiel von etwa 5 Cent pro kg, max. 15 Cent pro Kilo bei den teureren Produkten.

Für uns bedeutet dies, dass wir Erzeuger:Innen im Konsortium weiterhin an das glauben, was wir tun, und dass wir eine Situation vermeiden, in der die Landwirt:Innen am Ende des Jahres gezwungen sind, für ein mögliches negatives Endergebnis aus eigener Tasche zu zahlen.

Diese Entscheidung, das möchten wir noch einmal betonen, entspringt dem Wunsch, die steigenden Kosten für fast alle Konsumgüter nicht allein auf die Schultern der Endverbraucher:Innen zu laden und die Familien in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.

Wir möchten zu einem späteren Zeitpunkt gern über Strategien und Instrumente diskutieren, die es uns ermöglichen könnten, die verschiedenen Projekte zur Unterstützung der Betriebe, den Notfallfonds und das soziale Engagement des Konsortiums fortzuführen. Diese Projekte sind für uns zwar eine Priorität, wir befürchten jedoch, dass wir sie finanziell nicht tragen können werden.

Vielen Dank, dass Ihr weiterhin mit uns an eine andere Wirtschaft glaubt, die darauf beruht, einander zuzuhören, Schwierigkeiten zu teilen und den Wunsch zu haben, sie mit Respekt für alle zu überwinden.

Eine große Umarmung
Mico und LeGallineFelici

Zusammenfassung der Links:

Erhöhung Transportkosten Österreich 3%
korrigierte Preisliste Österreich Frischprodukte inkl. Saisonkalender 
Newsletter 01/20 zum Thema Kostengestaltung
 Bericht Co-Produktionen, September 2022
Reisetagebüch vom "Hühnerstall on Tour", Juni 2022

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Wie laufen die Co-Produktionen?


In der Landwirtschaft, bei den Bäumen, ist das Timing ganz anders, als wir es von allen anderen Aktivitäten in unserem täglichen Leben gewohnt sind. Die Planung ist langfristig angelegt und die Ergebnisse werden nach Jahren ständiger Pflege und Aufmerksamkeit erzielt. Aber wenn sie dann da sind, vergeht die Zeit wie im Flug, und es ist ein Spektakel, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen!

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Ihr habt uns echt gefehlt!

Und jetzt, wo wir wieder angefangen haben, wollen wir gar nicht mehr aufhören!
Begegnungen, Thementische, das Teilen von Unzufriedenheit und Perspektiven: Das ist ein Teil der Ernte, die wir von unserer Tour im Juni mit nach Hause genommen haben, zusammen mit der Bestätigung, dass alles, was wir aufbauen, ohne sich Zeit für das Zusammensein zu nehmen, nicht machbar ist. Wir möchten diese Ernte mit Euch teilen und hoffen, dass sie durch Ihre weiteren Anregungen und Vorschläge bereichert wird.