Antonio d'amico

(Natura Maestra) 

Seit ich ein Kind war, fühlte ich mich dank meiner bäuerlichen Großeltern eng mit dem Land verbunden. Diese Wurzeln haben meine Kindheit begleitet und meine Lebensentscheidungen beeinflusst, vom Studium bis zur Arbeit.

Nach meinem Abschluss als Landwirtschaftsexperte arbeitete ich sofort als Gärtner und später in einem landwirtschaftlichen Versuchsunternehmen, wo ich mich hauptsächlich mit der Zucht von Insekten beschäftigte, die für die biologische Bekämpfung nützlich sind.
In der Zwischenzeit begann ich, mich dem Freiwilligensektor, insbesondere dem Verein Mani Tese, zu widmen, der mich den Fragen des internationalen Ungleichgewichts, des kritischen Konsums und der Wiederverwendung näherbrachte. Dieses Engagement wandelte sich später in Arbeit um und ich habe mich 7 Jahre lang hauptsächlich mit dem “Mercatino dell’Usato per la Solidarietà” (dt. "Flohmarkt für Solidarität") befasst, der von dem Verein Mani Tese Sicilia betrieben wird. Das Kennenlernen verschiedener Realitäten des Südens der Welt, die für das Recht kämpfen, ein Stück Land kultivieren zu können, hat meinen Wunsch wiederbelebt, auf das Land zurückzukehren

Und so begann ich wieder, ein kleines Familiengrundstück auf dem Gebiet von S. Venerina in der Provinz Catania (Natura Maestra) zu bewirtschaften, auf dem ich Zitrusfrüchte, verschiedenes Obst und Heilpflanzen anbaue, die zu Gewürzen, Kräutertees, ölige Lösungen, Ur-Tinkturen und ätherischen Ölen werden.
Ich versuche, mit einer möglichst natürlichen Art der Landwirtschaft zu experimentieren, angefangen bei der Beobachtung dessen, was spontan in der Natur passiert. Ich begleite die Pflanzen dann in ihrem Zyklus und greife so wenig wie möglich ein. In der Praxis bedeutet dies, dass die Pflanzen gemischt kultiviert werden (wobei der Wald als Referenzmodell dient), indem der Boden nicht bearbeitet wird, kein externes Produkt verwendet wird, die Pflanzen nicht beschnitten werden usw. In diesem "Nicht-Tun" wurde ich offensichtlich von der Erfahrung von Fukuoka inspiriert.

Ich interessiere mich leidenschaftlich für wilde Pflanzen (eine Quelle von Nahrung und Medizin) und biete Führungen zu deren Erkennung an. Um in Bewegung zu bleiben, bin ich weiterhin Gärtner und arbeite in Schulen, insbesondere mit Grundschulkindern, und lege Schulgärten an.

Dem Konsortium Le Galline Felici gebe ich kleine Mengen Zitronen und auch Clementinen von  Terra di Bò, einem Agriturismo- und Bildungsbetrieb, mit dem ich seit 2010 zusammenarbeite.

Tatsächlich ist meine Zugehörigkeit zu den Glücklichen Hühnern weniger dem wirtschaftlichen Aspekt als der geteilten Grundidee des Konsortiums zuzuschreiben.  Nämlich eine "Landwirtschaft der Beziehungen" zu erproben und zu fördern: zwischen dem Land, demjenigen der das Land bestellt und demjenigen, der die draus entstehenden Früchte der Erde genießt.

In meiner Freizeit am Ätna arbeite ich ehrenamtlich bei Mani Tese und  FIERi - la Fabbrica Interculturale Ecosostenibile del Riuso, (auch unterstützt von den Glücklichen Hühnern) und.... ich tanze.