Hof Veronica Cupane

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe mit den Wasserläufen gespielt, die die Arbeiter meines Vaters mit Hacken umleiteten, um den Zitronengarten zu bewässern, in dem ich fröhlich umherlief. Ich öffnete und schloss die Wasserbecken und ließ improvisierte Boote aus getrockneten Blättern die Stromschnellen meiner Fantasie hinunterfahren, bevor ein "Korporal" kam und mich bat, aufzuhören, während ein zehnköpfiges Team geduldig wartete, dankbar für die plötzliche und unerwartete Pause, zu der meine Spiele sie zwangen. Aus den Kisten, die zum Sammeln der Zitronen verwendet wurden, baute ich Häuser mit vielen Zimmern und stahl die Laken, die meine geliebte Concetta aufgehängt hatte, um Ihnen so etwas wie ein Dach zu geben; ich stopfte meinen Kinderwagen mit den verschiedensten Jungtieren voll, deren Scham ich mit meinen Stoffwindeln bedeckte, verfolgt von meinem Vater, der um ihre Sicherheit fürchtete. Um mich von den Küken, Hasen, Hündchen und Kätzchen fernzuhalten, beschloss er schließlich, mir eine kleine Zwergziege zu schenken, die mir ständig vor lauter Wiedersehensfreude heftig auf die Schienbeine stieß, was dreißig Mal am Tag geschah, und mich lange genug beschäftigte, und alle Mütter der Jungtiere erleichterte.

Ich fing an, jede Tierart zu retten, die in unser Bauernhaus gelangte, vor allem natürlich Insekten und Spinnen, aber auch Geckos, Eidechsen, Falter... indem ich sie sanft hinausbegleitete und die Gemeinschaft vom Wert des Lebens jedes kleinen Lebewesens aufklärte; ich sprach mit den Pflanzen in der Überzeugung, dass ihre Produktivität auf meine leidenschaftslose Liebe zurückzuführen war und nicht auf die Behandlung, die sie durch den intensiven Anbau erhielten. Sogar die natürlichen Elemente beugte ich mit allerlei Schmeicheleien meinem Wunsch, da ich überzeugt war, dass alles den unsichtbaren Gesetzen der Liebe und Pflege gehorchte.

Für meinen Vater, den pragmatischen und fantastischen Bauern, war ich ein gewaltiger Dorn im Auge! Als ich dann als Erwachsene bei der Verwaltungsarbeit mithalf, und anfing den konventionellen Anbau zu boykottieren und ihn mehr und mehr zur Wahl des biologischen Anbaus zu drängen, den er, um die Wahrheit zu sagen, schon (fast) notgedrungen betrieb, gab er, glaube ich, mehr aus Erschöpfung als aus wirklicher Überzeugung auf. Aber in der Zwischenzeit war das (sehr gefährliche) Neue auf dem Vormarsch!
Ich habe mich 2003 als Junglandwirtin selbstständig gemacht und führe den Hof seit 2012, dem Jahr, in dem leider der Generationswechsel notgedrungen stattgefunden hat.

Das Land, das ich betreue, befindet sich in der Gegend von Messina, an der Nordküste. Der Hof erstreckt sich über eine Fläche von etwa 15 Hektar in der Ebene von Torrenova, dem Meer zugewandt und ist ausschließlich mit Zitrusfrüchten bepflanzt: Zitronen, rosa Pampelmusen, Kumquats, Ciaculli-Mandarinen, brasilianische Orangen, Ovale und Valenzia-Spätorangen, Clementinen Nova und Fortune; ein Überbleibsel des alten Pfirsichgartens, ein kleiner Bananenhain und verschiedene Obstbäume mit sehr kleiner Ernte (Birnen, Kiwis, Avocados, Annonen, Passionsblumen...); der etwa 11 Hektar große Olivenhain befindet sich auf einem Hügel auf 400 Metern Höhe in der Gemeinde Mirto, zusammen mit einem kleinen Apfelgarten mit gemischten Sorten und den letzten verbliebenen Pigarreau-Moreau-Kirschbäumen: die großen Kastanienbäume, einige sehr alte Olivenbäume und die alten Ruinen der Bauernhäuser aus dem 19. Jahrhundert verleihen dem Olivenhain eine märchenhafte Atmosphäre. Neben dem Extra Vergine Olivenöl aus den typischen Sorten unserer Region habe ich auch die Herstellung von kleinen Mengen der hervorragenden sortenreinen Öle Minuta und Verdella versucht. Zum Hof gehört auch eine Korkeichenplantage im Gebiet von Caprileone.

Bei meinen ersten Erfahrungen im Direktangebot habe ich endlich die Anerkennung gefunden, die all die mit Idealismus und Sorgfalt aufgewendete Mühe und Begeisterung belohnt. Und die Freude zu sehen, dass meine Produkte endlich auch die Herzen und die Köpfe erreichen können!

Im Laufe der Jahre habe ich die Geschichte der Galline Felici immer aus der Ferne verfolgt und mich von ihr inspirieren und ermutigen lassen. Jetzt hat man mir diese Gelegenheit angeboten und ich bin begeistert!