Projekt „Integration ist Zukunft“

„Es geht um einen sehr großen Einsatz, der auf intelligenter Gastfreundschaft und nicht auf Hilfe beruht: eine Gastfreundschaft, getragen vom Wert der Vielfalt, der Begegnung, dem Geist der Gemeinschaft und dem Wunsch, Erfahrungen und Kräfte zu vereinen. Dieser Weg ist anstrengend, aber er bringt viel Freude, Genugtuung und Schönheit mit sich".

(Roberto)



Das Projekt „Integration ist Zukunft“, das von der CESVI gefördert und von der Stiftung Prosolidar finanziert wird, hat zum Ziel, eine Gruppe von unbegleiteten minderjährigen Ausländern und frisch volljährigen Migranten auf ihrem Weg zur Autonomie und sozialen und ökonomischen Integration im Hinblick auf den Übergang ins Erwachsenenalter zu unterstützen, durch die Vermittlung von landwirtschaftlichen Kenntnissen und durch gemeinsame Momente im Alltag mit den Landwirten*innen des Konsortiums.

IIm Rahmen des Projekts wurden 20 Jugendliche, die in Aufnahmeeinrichtungen in den Provinzen Syrakus und Catania untergebracht waren, theoretisch-praktisch ausgebildet. Unter ihnen sollten fünf Jugendliche ausgewählt werden, die ein Praktikum in einigen Partnerbetrieben (Caudarella, Li Calzi, Barbajanni, Musso) absolvieren sollten.

Da das Konsortium besonders auf Nachhaltigkeit bedacht ist, wollte man gemeinsam mit allen Jugendlichen eine gemischte Kooperative gründen, die nach Abschluss des Projekts dank des Netzwerks von Bauernhöfen und sozialen Einrichtungen, die mit dem Hühnerstall verbunden sind, das ganze Jahr über Arbeitsplätze für ihre Mitglieder in der Landwirtschaft und bei der Pflege von Grünanlagen bieten sollte. Leider haben bürokratische Unsicherheiten in Bezug auf die Position der Jugendlichen, ihr individualistischer Hang, die Schwierigkeit, ihre Erwartungen zu interpretieren, die Kultur vom Wohlfahrtsstaat abzuhängen, an die sie sich seit langem gewöhnt haben, und andere Probleme die Entwicklung dieser Idee behindert. 

Daher haben wir das ursprüngliche Projekt fortgeführt und von den 20 die 5 Jugendlichen ausgewählt, die das größte Interesse und die größte Motivation gezeigt hatten, mit uns zu arbeiten. 

Nach Abschluss des Projekts wurde daher nicht die Kooperative gegründet, sondern es wurden drei Jugendliche  (Sadjo, Aziz, Rabbi) trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gastbetriebe, in einigen Betrieben, eingestellt. Das Konsortium versucht, diese Arbeitsplätze zu unterstützen und den Jungen eine Fortsetzung ihrer Arbeit zu garantieren, indem es ihre Arbeit in der Landwirtschaft mit der im Lagerhaus verbindet.

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Hier sind die Erfahrungen von Aziz und Rabbi:


„Ich arbeite seit vier Monaten mit Vincenzo Vacante zusammen. Vorher hatte ich aber schon eine Ausbildung bei ihm gemacht.
Ich arbeite in der Landwirtschaft und habe auch im Lager für Orangen eine tolle Erfahrung gemacht.Ich habe gelernt, wie man Zitruspflanzen pflanzt, Granatapfel- und Orangenbäume pfropft und beschneidet, und ich habe auch den Traktor benutzt.
Es ist sehr lehrreich für mich gewesen und hat mir geholfen, mich wohl zu fühlen und etwas gelassener zu werden.
Ich habe mich auch mit den anderen Arbeitern gut verstanden, alle waren freundlich und ich habe gut mit ihnen zusammengearbeitet.
Vincenzo ist immer erreichbar und bemüht sich, mir das Handwerk beizubringen, und das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.“
Francofonte 29.06.2019, Aziz


„Ich bin Rabbi und komme aus Bangladesch. Ich bin seit dem 7. April 2017 in Italien. Ich lebte in einer Gemeinde in der Provinz Syrakus (Priolo Gargallo, Casa Freedoom), dann machte ich die Schule A1, A2 CPIA (CPA?) in Syrakus 2017. Danach habe ich einen Antrag auf internationalen Schutz gestellt, bekam aber einen negativen Bescheid von der Kommission. Ich nahm mir daraufhin einen Anwalt, der beim Gericht von Catania Berufung einlegte, und man erteilte mir eine Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate, woraufhin der Richter meine Aufenthaltsgenehmigung blockierte und mir eine neue für nur 4 Monate erteilte.
2017 habe ich einen Kurs in Catania (bei den GallineFelici) gemacht und mit einem Praktikumsvertrag 4 Monate lang bei Michele Russo in Caltagirone gearbeitet.
Ein Jahr lang habe ich bei Michele und Vittoria gelebt, in ihrem Haus, und es geht mir sehr gut, Gott sei Dank, die zwei sind gut, sehr nett, sie sind toll. Jetzt habe ich Freunde. Endlich habe ich jetzt mein Dokument, meine Aufenthaltsgenehmigung. Gott sei Dank habe ich tolle Leute gefunden. Ich bin glücklich. Jetzt muss ich mir einen gut bezahlten Job suchen, mit Arbeitsvertrag. Ich möchte in Ruhe und gesund sein. Danke" Rabbi

[[Rabbi befindet sich jetzt (10.09.2019) in Mailand, wo er im vergangenen August hingezogen ist. Er lebt mit seinen Landsleuten zusammen, die er lange nicht gesehen hat, mit denen er aber in all den Jahren in Kontakt geblieben ist. Er ist glücklich mit seinem neuen Leben, auch wenn es hart ist. Wir telefonieren oft miteinander. Er sagt, er vermisst uns, und wir vermissen ihn auch.
Mico und Vittoria]