Die September "Brieftaube" 2019

Saisonstart

Die  von 

Die Brieftaube von LeGallineFelici

(tendenziell) monatlicher Newsletter, der sich an unsere Freunde und Kunden richtet



Bevor Ihr anfangt unsere “Brieftaube“ zum Start der neuen Saison zu lesen, laden wir Euch ein, Euch das Oktoberfenster zu den Höfen, “BioSmurra” anzuschauen. Der Hof „BioSmurra“ wird von Cristiana und Marina geführt, unseren kalabresischen Erzeugern von Klementinen. Hierzu könnt Ihr Euch auch ein Video*  ansehen, welches von "Italia che cambia" (dt.: Italien, das sich ändert) veröffentlicht wurde. Ebenso wie eine  Bilder Präsentation des Hofes, die Marina Smurra selbst erstellt hat.

* Wenn Ihr auf YouTube unten rechts auf auf das Symbol „Untertitel“ klickt, könnt Ihr die Funktion Untertitel aktivieren. Geht dann auf das Symbol Einstellungen (Zahnrad) und wählt dort die deutschen Untertitel aus, die wir für Euch übersetzt und eingefügt haben. 



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Informationen zu unseren Produkten:

Für unsere einzige Lieferung im Oktober werden wir beginnen Klementinen zu ernten. Wie alle Produkte zu Beginn der Saison werden sie natürlich etwas grünlich sein. Das gilt auch für die Navelina Orangen Anfang November. 

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In diesem Jahr haben wir den Preis unserer Orangen leicht angehoben, um den großen Schwierigkeiten unserer sizilianischen Zitrusbauern zu begegnen. Diese haben sehr mit den Schäden zu kämpfen, die durch das CT Virus (Citrus Tristeza Virus) verursacht werden und welches deren Baumbestände reduziert. Am Ende unserer „Taube“ findet Ihr eine genauere Erklärung der Schwierigkeiten, mit denen unsere Zitrusbauern in den letzten Jahren konfrontiert waren, geschrieben von unserem Mitglied Nunziatella Butera. 

Ab dieser Saison haben wir das Vergnügen zwei Frauen bei uns im Lager begrüßen zu dürfen: Maria und Antonella bringen eine langjährige Erfahrung aus ihrer Arbeit in anderen Zitruslägern mit. Zusammen mit ihnen wurde auch Aziz eingestellt, der am Projekt  “Integrazione è futuro”(Link in Italienisch; dt.: Integration ist Zukunft) teilgenommen hat, was darauf abzielt junge unbegleitete Migranten in die Arbeitswelt zu integrieren. Die ist Teil des Projektes CESVI, dem sich das Konsortium angeschlossen hat. Ein weitere junger Migrant namens Sadju wird Teil unseres Ernteteams werden. 

Darüber hinaus haben wir in eine neue Maschine für unser Lager investiert, die sehr teuer aber notwendig war, um die Überstunden unserer Lagermitarbeiter abzubauen und so die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, die mit uns arbeiten. 

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Wir möchten hier noch einmal auf unsere Vorschläge für ein  nachhaltiges Weihnachtsgeschenk

aufmerksam machen: unsere Weihnachtstaschen und – kisten der Sozialkooperativen L’Arcolaio und Quetzal, die sicherlich auch als Firmengeschenkkörbe eine schöne Geste sind, sowohl für den Schenkenden als auch den Beschenkten. 

Bitte verteilt diese Info unter Euren Mitglieder und unterstützt so die solidarische Mandel-Lieferkette in Sizilien. 

Das Konsortium wird sich an dieser Aktion beteiligen, indem es die Logistik und den Transport von Großaufträgen sowie das Sammeln der Anfragen kostenfrei übernimmt und den vollen Erlös an die Kooperativen auszahlt. Einzelaufträge werden direkt an L’Arcolaio und Quetzal weitergeleitet. 

Da diese Produkte in Handarbeit hergestellt werden, benötigen wir für Bestellungen, die über 30 Kisten hinaus gehen ausreichend Zeit, um diese herzustellen. Daher bitten wir Euch, Eure freundliche Anfrage (Hühnerjargon für Bestellung) einen Monat vor Versanddatum aufzugeben. Schaut Euch dazu bitte den  neuen Lieferkalender für diese Saison an.

Bestellt werden kann via E-Mail an  trasformati.legallinefelici@gmail.com.

Dankeschön!

Barbara, Mico und Nunziatella



In Deutschland beginnt unsere Saison diesmal Anfang November, Österreich kann zusätzlich zu den unten aufgeführten Terminen für die Abfahrt aus Sizilien am 19.10.2019 bis zum 9. Oktober bestellen.
Die Liefertermine für Deutschland und Österreich sind in dieser Saison identisch. 

Hier seht Ihr den zusammengefassten Lieferkalender:

Bestellschluss         Abfahrt aus Sizilien (+ 4-6 Tage bis in Eure Stadt)
30.10.19                        09.11.19
27.11.19                        07.12.19
31.12.19                        11.01.20
29.01.20                        08.02.20
04.03.20                        14.03.20
08.04.20                        18.04.20
06.05.20                        16.05.20


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Die Probleme des sizilianischen Zitrusanbaus

von Nunziatella Butera

Der Anbau von Zitrusfrüchten nach ökologischen Anbaumethoden war schon immer mit einem größeren Engagement verbunden als der konventionelle Zitrusanbau, sowohl wegen der größeren Investitionen in wirtschaftlicher Hinsicht (Anschaffung von Geräten zur Bodenbearbeitung anstelle des Einsatzes von Herbiziden zur Unkrautbekämpfung) als auch in Bezug auf Zeit und Wissensaneignung (Anwendung biologischer Schädlingsbekämpfungstechniken durch die Einführung von Nutzinsekten, Erlernen geeigneter Düngetechniken, Kenntnisse über Heckenpflanzungen usw.).

Universitätsstudien und -forschungen haben bestätigt, dass ein Hektar biologischer Zitrushain weniger Früchte hervorbringt als einen Hektar konventioneller Zitrushain (durchschnittlicher Ertrag eines konventionellen Zitrushains in der Hochsaison: 400/450 Doppelzentner pro Hektar; bei biologischem Anbau geht man von einer Verringerung der Produktion zwischen 20 und 30% aus).

Seit einigen Jahren jedoch kommt es fast jedes Jahr zu einem weiteren Produktionsrückgang, auch wenn einige Zitrussorten wie zum Beispiel die Moro Orange nicht jedes Jahr viele Früchte trägt, sondern dies im zweijährigen Rhythmus wechselt. 

Die Pflanzen sind trotz des optimalen Anbaus von unserer Seite verschiedenen Angriffen ausgesetzt: Bodenbearbeitung, Beschneidung, Düngung, Bewässerung.

In den letzten Jahren gab es klimatische Veränderungen, auf die die Zitrusfrüchte empfindlich reagieren, insbesondere plötzliche Temperaturanstiege in den empfindlichsten Phasen der Pflanze wie Blüte und Fruchtsatz und Überschwemmungen im Herbst während der Zeit des Fruchtwachstums und dessen Reifung.

Hinzu kommt das unerbittliche Schicksal der alten Pflanzen, die heute in ein paar Jahren, wenn nicht gar Monaten, sterben.

Außendiensttechniker und Forschungseinrichtungen führen diese Symptomatik auf Angriffe eines Virus zurück, das seit einiger Zeit in sizilianischen Zitrushainen vorkommt: das Tristeza-Virus (Citrus Tristeza Virus).

Das Virus ist in allen Zitrusfrüchteländern präsent und verursacht durch Mutationen des Genoms je nach Wirtspflanze und Stamm eine Vielzahl von Symptomen. Es wird in Zitrusfrüchten durch den Biss von Insekten übertragen und verbreitet, die in unserem Gebiet vorkommen (verschiedene Blattlausarten) und deren Bekämpfung im ökologischen Landbau teuer ist, weil es wöchentliche Interventionen im Frühjahr mit Naturprodukten erfordert.

Der Wurzelstock (der Teil der Pflanze, einschließlich der Wurzeln und des Stammes, auf den die produktive Sorte aufgepfropft wird), der in unseren Zitrusplantagen am häufigsten vorkommt, ist die Bitterorange.  Aber das ist diejenige, die am empfindlichsten auf CTV reagiert, obwohl sie für die Böden in unserem Gebiet am besten geeignet ist: Sie passt sich verschiedenen Bodenarten an, auch solchen mit ausgeprägter alkalischer Reaktion und widersteht der Wurzelfäule aufgrund verschiedener Pilzarten.

All dies hat nicht nur dem Fruchtanbau, sondern auch der allgemeinen Gesundheit der Pflanzen schweren Schaden zugefügt.

Um diesen schweren Schaden zu vermeiden, treiben viele unserer Erzeuger, die auf ihrem Hof alte, auf Bitterorange veredelte Zitrusfrüchte haben, die Rodung und Wiederbepflanzung mit widerstandsfähigeren Wurzelstöcken und wertvolleren Sorten voran und setzen sich großen wirtschaftlichen Anstrengungen aus, die sich frühestens 6 Jahre nach dem Anbau bezahlt machen.

Es ist sicherlich ein schwieriger Weg, der den gesamten Zitrusfrüchteanbau unseres Landes stark betrifft.