Sebastiano Centamore
und Nunziatella Butera 

Bauernhof Centamore - Terre del Moro

 
 
 
 

Unser Hof liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Lentini entfernt, einer Stadt mit rund 30.000 Einwohnern in der Provinz Syrakus, die im Laufe der Zeit vorallem dank des Zitrusanbaus wirtschaftlich gewachsen ist. 1990 wurde der Hof durch Erbschaft und den Kauf eines Teils davon übernommen, der Zitrushain wird jedoch bereits seit etwa 50 Jahren bepflanzt.

Die Gesamtfläche beträgt etwa 4 Hektar. Die im Zitrushain vorhandenen Sorten sind im Wesentlichen gleichgeblieben, bis auf einige kleine Parzellen, auf denen neue Sorten wie "Navelina", "Klementine" usw. gepflanzt oder neu aufgepfropft wurden. Die wichtigste Sorte des Betriebs ist die "Moro", eine pigmentierte Orange mit einer Farbe, die an den dunklen Rotwein erinnert, von der ihr Name stammt. Die Schale dieser Orange, hat im vollreifen Zustand rote Äderchen. Es ist eine der roten Orangen mit einem höheren Gehalt an Anthocyanin, dem eine wichtige Rolle bei der Reduzierung freier Radikale im Körper (Vorläufer von Krebszellen) zukommt. 

Die Pigmentierung der roten Orangen wird durch niedrige Temperaturen verstärkt, die in unserem Betrieb sogar unter null liegen können. Dies wird auch durch den Ätna bestimmt, der im Winter mit Schnee bedeckt ist und durch die kalten Nordwinde, die durch die Ebenen von Catania und Lentini ziehen, was ebenfalls dabei hilft, den Orangen ihre rote Farbe zu geben. Heute wird der Hof von Aldo und Nunziatella, beide geboren in Lentini, geführt, die Kinder von Landwirten sind und inmitten von Zitrushainen aufgewachsen sind. Mit Hilfe der Einnahmen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb wurden sie zur Schule geschickt und sind sich der Opfer, Freuden und Entbehrungen bewusst, die aus dem Besitz von landwirtschaftlich bewirtschafteten Boden resultieren. 

Aldo arbeitet als Geburtshelfer im Krankenhaus von Lentini. Nunziatella hingegen ist gerade in den Ruhestand getreten, nachdem sie im Landwirtschaftsamt von Lentini gearbeitet hatte. Sie haben zwei Söhne, Sebastiano und Federico, beide haben einen Abschluss in Betriebswirtschaft und arbeiten nun in der freien Wirtschaft. Seit 2001 leben sie auf dem Hof und arbeiten in ihrer Freizeit mit.

Die Bewirtschaftung des Zitrushains begann 1987, als der Zitrushain nach einem starken Frost in der Gegend (es wurden -7° Grad erreicht) enorme Schäden erlitt. Damals gab es bereits eine schwere Krise im Zitrusbereich, die Moro Orangen wurden zu 0,80 Lira pro kg verkauft. Im Jahr 1994 wurde der Hof in Bio umgewandelt und wird seitdem biologisch bewirtschaftet. Seit 2005 arbeiten wir mit Roberto Li Calzi zusammen, um unser Zitrusfrüchte an die norditalienischen FoodCoops und Einkaufsgemeinschaften zu verkaufen um dann in 2007, zusammen mit anderen Freunden, das sizilianische Konsortium „Le Galline Felici“ zu gründen. Die Erfahrung dieser 11 Jahre innerhalb des Konsortiums war für alle Mitglieder der Familie wichtig, da sie es allen, vor allem unseren Kindern, ermöglicht hat, die Führung unseres Betriebes zu verbessern. 

Und es hat auch dabei geholfen die Werte des Teilens, Besserwerdens sowie die solidarische und nachhaltige Entwicklung unserer Wirtschaft und unserer Heimat zu würdigen. In 2010 nahm Sebastian, nachdem er für eine kurze Zeit für das Konsortium gearbeitet hat, an einer Ausschreibung für das Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007/2013 der EU teil. Dort entwickelte er ein Siedlungsprojekt in der Landwirtschaft, das sich dafür einsetzt, die Rentabilität der Betriebe durch die Einrichtung eines Bio-Labors zur Verarbeitung und Umwandlung von Produkten zu verbessern.

Wir haben Marmeladen, Fruchtkonfitüren, Tomaten Püree realisieren können, die ausschließlich aus Produkten aus eigenem Anbau bestehen. All diese Produkte wurden in den Online Shop des Konsortiums aufgenommen. Darüber hinaus nehmen wir seit mehreren Jahren an lokalen Märkten und Messen teil und bieten unsere Produkte so lokal an. Diese Wahl des Lebens hat es uns ermöglicht, ein wenig von der Vielfalt der Natur und des Bodens zurückzugewinnen und den Kontakt zu lieben Freunden und Verwandten wiederaufzunehmen, die uns oft besuchen und helfen.


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