Die Brieftaube - März 2021, der wahre Wert der Lebensmittel

22/11/2022

Freude am Dienen
Diese Worte scheinen aus der Bibel zu stammen, aber ehrlicherweise sind sie das Resultat eines viel bescheideneren Gesprächs zwischen einigen von uns während eines Abendessens, an einem der letzten Tage. Und bei dem Versuch zu verstehen, wieso Menschen Freude daran zu finden, anderen zu „geben“ und zu dienen, kommt die beste Antwort mit dem dritten (oder vierten) Glas Wein: denn die Alternative zu dienen ist „nicht dienen“ und nicht dienen bedeutet nutzlos zu sein, und niemand fühlt sich gerne nutzlos. Ein Gelächter begleitet diese Wirtshausphilosophie, und während wir weiter essen und plaudern, messen wir diesen Worten wenig Gewicht bei.

Tage später denke ich jedoch immer noch darüber nach und frage mich, ob ein Leben ohne jemals „gedient“ zu haben glücklich sein kann und ob dieses seltsame Gefühl nur Wenige betrifft, oder die gesamte Menschheit vereint. Und ich bin sicher, dass sich jeder mindestens einmal in seinem Leben darüber gefreut hat, etwas getan zu haben, das etwas oder jemandem gedient hat.

Naja, wird wohl an der Weihnachtsstimmung liegen …

Ebenezer Scrooge - Eine Weihnachtsgeschichte von C. Dickens

Buongiorno an euch alle,
Auch das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und wie jedes Jahr gibt es zu viel zu erzählen, um es in einer einzigen Brieftaube zusammenzufassen!

Die quälendsten Fragen der GallineFelici waren sicherlich die Definition des Notfallfonds und die diversen Überlegungen zu unseren sozialen Aktivitäten. Auf der einen Seite sind wir gegenüber den Hersteller:Innen, die am stärksten von den disatrösen Vorfällen im Jahr 2021 betroffen waren, in Verlegenheit geraten (erst mehr als ein Jahr später haben wir es geschafft einen Modus zu finden, sie „rückzahlungsfrei“ zu unterstützen!). Zur gleichen Zeit haben wir verstanden welche „legalen“ Grenzen uns dabei gesetzt sind, die Projekte, an die wir glauben, zu unterstützen. Deshalb haben wir eine alte Idee wieder auf den Tisch gepackt, nämlich die Gründung einer anderen Körperschaft nebem dem Konsortium (ein Verein? eine Stiftung?), die sich nur diesen Aspekten widmet, auf eine viel agilere Weise und ohne das Finanzamt oder die Steuerbehörde an unserer Arbeit zweifeln zu lassen (aber wie kann es überhaupt sein, dass man befürchten muss, der Steuerhinterziehung verdächtigt zu werden, wenn man ein Geschenk machen oder annehmen möchte?)!

Wir halten euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

In der Zwischenzeit machen wir als Konsortium weiter damit, unseren kleinen Beitrag für Sizilien zu leisten und diejenigen zu unterstützen, die das ebenfalls tun – und das häufig besser als wir.
Einer der schönsten Momente in den letzten Monaten war sicherlich die Ankunft der Kinder aus der Grundschule der Gemeinde Camporotondo Etneo, die uns in unserem Lagerhaus besucht haben, um zu verstehen (und zu entdecken), was kurze Lieferketten und Ökonomie der Beziehungen bedeutet.


Die Schüler*innen der Grundschule beim Pausenbrot mit unseren Produkten.

Sie sind glücklich, wir noch mehr! Nachdem sie ihr Pausenbrot mit leckeren Produkten des Ficos-Netzwerks (Filiera Corta Siciliana – kurze Lieferkette Siziliens) gegessen und eine Tour des Hühnerstalls gemacht haben, amüsierten sie sich in einem Workshop, in dem aus recycelten Materialien Puppen hergestellt wurden. Sowohl diejenigen, die diesen Besuch organisiert haben, als auch die, die ihren normalen Tätigkeiten im Lagerhaus nachgingen, waren beschwingt von diesem fröhlichen Besuch und wahrscheinlich auch ein bisschen stolz Teil von etwas so Schönem zu sein. Weil manchmal tut es gut sich das zu sagen: Wir sind etwas Schönes!


Und außerhalb des Konsortiums? Unsere kleinen Aktivitäten abseits der Landwirtschaft geben uns große Befriedigung und ein Maß dafür, wie sehr schon die kleinsten Gesten dazu beitragen können, diese Welt zu einem schöneren Ort zu machen. Daran zu glauben, dass die Dinge sich ändern können und die Mittel zur Verfügung stellen, damit sie sich ändern. Auch wenn es nur in einem kleinen Dorf, einer Vorstadtgegend, auf dem Treppenabsatz eures Hauses oder einem Fremden gegenüber ist - aktiver Teil des Wandels zu sein, macht uns zu besseren Menschen.


Das Wir ist etwas Schönes, das ist richtig. Aber es ist auch etwas extrem Zartes und Zerbrechliches und trotz der Ergebnisse, die wir erzielen, bleibt die konstante Notwendigkeit sich jeden Tag für unseren Sinn von Gemeinschaft, für gegenseitiges Zuhören und Verständnis einzusetzen.


Was wir bisher geschafft haben, ist schön und es tut gut, sich das zu sagen, aber es ist noch nicht genug.
Über die Jahre haben wir das Glück gehabt viele wundervolle Menschen kennenzulernen, die daran glauben und sich Tag für Tag ins Zeug legen, aber es ist immer noch viel zu tun und das werden wir tun!


Den einzigen wirklichen Weihnachtsgruß, den wir euch und uns machen wollen, ist das eure Arbeit und unsere Arbeit eines Tages nicht mehr notwendig sein wird.


Eine herzliche Umarmung
habt’s gut,
Mico und die GallineFelici

Votre photo

Es fehlen nur noch wenige Tage, aber vielleicht schafft ihr es ja noch!


Eine liebe Freundin von uns betreibt dieses Crowdfunding (französisch), und da wir von der Arbeit von Clément und seiner Familie gelesen haben, dachten wir, es wäre schön, sie mit Euch zu teilen.
Wir glauben, dass diese Form der Landwirtschaft immer mehr Zuspruch findet, und wir werden nicht müde, sie zu fördern und zu unterstützen.


 
   Erfahre mehr über Clément und sein Projekt (französisch)

Votre photo

Zitrusfrüchte auf der Reise und manchmal...

Ist es sinnvoll, etwas "verrückte" Dinge zu tun, um unser Gemeinschaftsgefühl zu stärken und eine gute Zeit miteinander zu verbringen? Für uns absolut!

Als die Gruppe "Buffet de la Gare" Freunde und Freiwillige bat, die Türen der Räume eines ehemaligen Bahnhofs, der heute ein Ort voller Aktivität ist, zu dekorieren, konnten wir nicht widerstehen. Der Lastwagen, der von der Auslieferung zurückkehrte, brachte die Tür zu uns nach Sizilien, die dann von den Erzeuger:Innen und dem Lagerteam dekoriert wurde und nun zurück nach Veynes gebracht wird. Nicht nur Zitrusfrüchte reisen, manchmal versuchen wir auch, Freude zum Reisen zu bringen.


  Hier seht Ihr die Bilder der Aktion


  

...sogar blinde Passagiere!

Und so müssen wir die Rückreise einer Eidechse organisieren, die, versteckt in einer Palette, zufällig in La Roche des Arnauds angekommen ist! (Im Moment ist sie in einem Terrarium eingekuschelt, warm und gemütlich...) In Kürze wird dieser niedliche, ahnungslose Reisende nach Hause zurückkehren.

Foto

Bei der Erstellung dieser Briefaube wurde keine Eidechse misshandelt.