Die Briganten - Ein Jahr danach
Ciao,
Ich bin Mario (La Rosa) und ich hatte bereits das Vergnügen, viele von Euch persönlich kennen zu lernen. Für alle anderen: Ich bin derjenige der Flucht, wenn die Plattform der freundlichen Anfragen (unsere Bestellplattform, die wir nicht gerne so nennen) nicht ihre Pflicht erfüllt.
In dieser Nacht beobachteten ich und meine Abenteuergefährten die Flammen fast gleichgültig, wie einen weiteren Akt des Vandalismus. Wir hatten bereits 7 oder 8 Diebstähle erlitten, dieser Ort war schon immer verwundbar, wir wussten das. Diesmal mit den Feuerwehrleuten anstelle der Polizei wurden wir aufgefordert uns fernzuhalten. Es kam uns so seltsam vor, dass wir nicht näherkommen konnten. Dann kam wie bei einer Ohrfeige der Gedanke, dass es sich hierbei nicht um eine Geste handelte, die durch einen Diebstahl motiviert war, sondern um den Wunsch, das Projekt und die Menschen, die es durchführen, und die, die es benutzen, zu verletzen.
Die folgenden Wochen, niedergeschlagen durch dieses Bewusstsein, waren unwirklich. Ein Gefühl, wie allein durch eine dunkle Gasse zu gehen, etwas, was Euch sicher auch schon passiert ist. An einem Ort zu landen, den man nicht kennt, nachts, eine Situation, die einen instinktiv den Schritt beschleunigen lässt. Ungefähr so fühlte es sich an, aber immer, tagelang. Die ganze Stadt wird zu einer dunklen Gasse, auch in der Sonne, sogar in Gesellschaft. Um durch eine dunkle Gasse zur Bäckerei zu gehen, parkst Du dein Auto in einer dunklen Gasse. Wenn Du in einem Büro kurz etwas erledigen willst, was sich an der Ecke zwischen zwei dunklen Gassen befindet. Heute Abend sehen wir uns am üblichen Ort, aber Du fühlst Dich einsam, auf einem Platz, in einer dunklen Gasse. Sogar die Straße, die zum Lager der LeGallineFelici führt, war eine dunkle Gasse aber ich ging freiwillig dorthin, denn am Schreibtisch zu sitzen und den PC zu öffnen, Passwörter abzurufen und die Preise der Produkte anzupassen, brachten mich zurück in einen Alltag, den ich dringend benötigte.
Auf der einen Seite Entmutigung. Auf der anderen Seite kontinuierliche Unterstützungsbekundungen.
Am Tag nach dem Brand war einer der ersten Unterstützungsanrufe der von Roberto, der mich bat zu berichten, was geschehen war, um das Netzwerk der Solidarität sofort zu aktivieren, von dem wir wissen, dass es wirklich gut funktioniert.
Ein Aufruf der glücklichen Hühner an Euch alle, die seit 10 Jahren ihre Tage mehr oder weniger zu gleichen Teilen zwischen dem Hühnerstall und San Teodoro (der Ort des abgebrannten Gebäudes) aufgeteilt haben.
An diesem Morgen versuchte ich zu schreiben aber ich scheiterte, nicht aus Mangel an Ideen, sondern weil mein Standpunkt zu sehr im Inneren des Geschehens war. Roberto verfasste einen Appell und bat Euch, dabei zu helfen einen Ort aufzubauen, der auch ein Teil des Weges der Hühner ist. Das Ergebnis war ein aufrichtiger Appell, auf den Ihr mit überwältigender Großzügigkeit geantwortet habt. Von denen, die dort lebten, gerichtet an diejenigen die dort lebten. Denn viele von Euch haben den Ort vielleicht für kurze Zeit, vielleicht aus einiger Distanz einmal besucht.
Ein Freiwilliger, der unter prekären emotionalen Bedingungen versucht, die Nachschulbetreuung unter diesen Bedingungen neu aufzubauen, gerät ins Wanken. Das kleine Mädchen steht neben ihm, schaut auf die Trümmer und sagt: "Keine Sorge, wir bauen es schöner als vorher wieder auf".
Und es ist wirklich schöner als zuvor.
Einige von Euch sind gekommen, um sich persönlich davon zu überzeugen, wir würden Euch gern weiterhin begrüßen. Dieser Ort ist Dienstag, Donnerstag und Freitag von früh bis spät geöffnet. Oft auch Samstag und Sonntag, wenn es Meisterschaftsaktivitäten gibt.
Unsere Kontaktdaten findet Ihr auf der Website brigantilibrino.it