Luca Provenzano
MUNNU

„Munno“ ist die Erfüllung des Traums zwei junger Landwirt:innen des Simeto-Tals am Fuße des Ätna.
Im sizilianischen Dialekt bedeutet „munnu“ sowohl „Welt“ als auch „schälen“.
Dieser Ausdruck steht für die Herausforderung, aus einem alten und kleinen Orangen- und Olivenhain mit lokalen Sorten von Tarocco-Blutorangen und Nocellara dell'Etna-Oliven etwas Neues zu verwirklichen.

Wir sind Jenny Tanaka (31) und Luca Provenzano (33).
Jenny ist eine Ernährungsexpertin aus Brasilien und Luca ein Architekt aus Palermo.
Wir bebauen nicht nur unser Land, sondern wir sind auch zwei Doktoranden.
Jenny in Soziologie, erforscht die soziale Bauernbewegung, Luca beschäftigt sich an der Philosophie-Fakultät mit den Ideen der indigenen Völker Amazoniens.

Vor ein paar Jahren haben wir beschlossen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Am Ufer des größten Flusses Siziliens haben wir einen Ort gefunden, den wir als unser „Zuhause“ betrachten.
Hier werden wir von der Erde und ihren Früchten verändert.
Seit 2021 haben wir uns für ein Leben auf dem Land entschieden, ein Leben in der Natur, frei von Pestiziden und im Einklang mit unseren Traditionen.

Wir wollen Teil eines Umbruchs sein, wir sehen das Land als einen für junge Menschen fruchtbaren Ort der Wiedergeburt in Richtung einer ökologischen und biologisch vielfältigen Zukunft.
Dank kurzer Lieferketten und Direktverkauf möchten wir gegenseitige, faire und nachhaltige Beziehungen zwischen Erzeuger:innen und Verbraucher:innen aufbauen.
Es ist schön, dass wir unsere Geschichte und unsere Träume durch natürliche, gesunde und frische Agrarprodukte weitergeben können.

Enge Beziehungen mit dem Gebiet um uns herum: Wir essen selbst angebaute Lebensmittel oder die von anderen Kleinbauern. Wir bevorzugen unverpackte Produkte, um Abfälle zu vermeiden, die, wenn möglich, kompostiert werden und dem Boden als Dünger dienen. Wir respektieren die natürlichen Ressourcen: Wir heizen mit Schnittgut und bewässern mit Quellwasser, ohne dabei Strom zu verbrauchen.
            

Anbaumethoden: Wir bebauen unser Land selbst, unterstützt von zwei jungen Landwirten aus dem lokalen Netz für gegenseitige Hilfe. Dazu gehören: 1) Manuelle und mechanische Pflege der Freilandpflanzen unter Verwendung eines Freischneiders im Frühjahr und im Herbst (wir jäten den Boden nicht); 2) Manueller und mechanischer Rückschnitt mit einer akkubetriebenen Gartenschere; 3) Verwendung von Schnittgut zum Mulchen; 4) Tropfen-Bewässerung ohne Strom und mit Quellwasser; 5) Düngung und Fertigation mit biologisch zertifizierten Düngemitteln; und 6) Wir halten keine Tiere, haben keine Maschinen oder schwere Werkzeuge und verwenden keine Chemikalien.